Mein Halbtagesziel La Rochelle erreichte ich an diesem sonnigen Tag gegen 13:00 Uhr. Von Marans fuhr ich zunächst an einem Kanal entlang und dann in den Ort Bourg Chapon, weil ich dem Meer so nah wie möglich sein wollte. Dort gab es auch einen kleinen Laden und ein Café, denn ich hatte noch nicht gefrühstückt. Die Straße nach Charron war wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich kümmerte mich aber wenig darum und radelte auf der Straße weiter. Das war kein Problem, bis ich ans Ende der gesperrten Strecke kam, wo mich ein Angestellter des Departements anhielt und versuchte, mich oberschullehrerhaft zu belehren. Ich hörte mir seine Ausführungen in Ruhe an, nickte zustimmend und fuhr dann weiter. Jetzt war es zwar bis La Rochelle nicht mehr weit, ich musste mich aber durch einen Industrievorort quälen, bevor ich den Vieux Port in der Altstadt erreichte.


La Rochelle machte einen quirligen Eindruck: Am Alten Hafen drängten sich um die Mittagszeit in den Restaurants und zwischen Marktständen Besucher; es hieß also teilweise schieben. Zuerst verschaffte ich mir einen Überblick über den Ort, dann kaufte ich für 15:30 Uhr eine Fahrkarte für die Fähre zur Île-d'Aix. Bis zur Abfahrt der Fähre waren es noch über zwei Stunden Zeit, genug, um zu essen und eine Lavamatique zu finden und zu waschen. In einem italienischen Restaurant bestellte ich "Gnocchi Diavola" und musste den Speck herausfriemeln, weil mir bei der Bestellung nicht klar gewesen war, dass mit dem Beinamen "Diavola" Speck gemeint ist. Kein Problem!


Die Fähre legte pünktlich ab und fuhr in Richtung des zwischen der Île d’Aix und der Île d’Oléron gelegenen Fort Boyard (1801), bevor sie im Hafen der Île d’Aix festmachte. Da es noch relativ früh war, entschloss ich mich zu einer wenig aufregenden Fahrt über die kleine Insel. Um 17:45 Uhr ging es weiter mit einer anderen Fähre nach Fouras. Ich genoss die Fahrt auf "hoher See" und ersparte mir die dreißig Straßenkilometer von La Rochelle nach Fouras. Einen Campingplatz, den ich nach 58 km erreichte, gab es auch: Direkt am Meer gelegen und mit Imbiss und einem Sonnenuntergang über dem Atlantik.