Wie viele Male hatte ich schon vor, Rodez zu besuchen, um dann letztendlich doch an der Stadt vorbeizufahren? Heute würde Rodez aber mein Tagesziel sein, weil die Entfernung stimmte. Außerdem wollte ich unbedingt durch das Aubrac radeln und Rodez lag auf dem Wege.


Nach 12 km auf der stark befahrenen D 999 nach (Albi - Millau) ging es hinunter ins Tal des Tarn und gemütlich am Fluss entlang nach Ambialet. Der Ort liegt auf einer Halbinsel des Flusses: Einer seiner Mäander, 3 km lang, umarmt das Dorf und vereint den Ober- und Unterlauf in einer Landenge von nur dreißig Metern.


Bis Lincou fuhr ich weiter durch das Tal des Tarn und bog dann nach Norden in Richtung Rodez ab. Die nächsten gut 50 km hatten es in sich: Es ging abgesehen von wenigen kurzen Abschnitten kräftig bergan. Die hügelige und von Landwirtschaft geprägte Landschaft der Rouergue entschädigte allerdings für die Anstrengungen. Vor Rodez (105 km) musste ich noch einmal alle Kräfte mobilisieren, weil die Stadt auf 627 m Höhe oberhalb des Aveyron liegt. Das Abendessen nahm ich auf der Terrasse einer Brasserie mit Blick auf die farblich und architektonisch einladende Kathedrale ein.