Beim Frühstück am nächsten Morgen im "Haupthaus" meiner Gastgeber erfuhr ich, wer so alles hier übernachtet hatte. Besonders beeindruckt sprach Madame von einem Mann, der barfuß lief und von einem anderen, der sozusagen geschäftlich unterwegs war, d.h. er testete für ein Unternehmen Schuhwerk und Oberbekleidung und schrieb dazu Blogs.


Der kleine Umweg nach Heyn hatte sich auf Grund der geschilderten Besonderheiten gelohnt, doch ich musste durch das Tal der Aisne wieder zurück nach Bomal fahren, um von dort aus Durbuy zu erreichen. In Barvaux fand ein Floh- und Künstlermarkt statt, mein Interesse galt aber mehr der "kleinsten Stadt der Welt". Klein und hübsch an der Ourthe gelegen ist Durbuy wirklich, aber zum Zeitpunkt meiner Radtour ziemlich herausgeputzt und etwas seelenlos, d.h. "nix los". Das Hochwasser Mitte Juli hat den Ort leider nicht verschont.


Durch die Ardennen ging es weiter nach Dinant, einem belebten Städtchen an der Meuse. Die Flusspromenade lud zu einer Kaffeepause ein, nachdem ich den berühmtesten Sohn der Stadt, Alfred Sax, angemessen gewürdigt hatte. Die Festung, dagegen, fand nur aus der Ferne meine Beachtung.


An der Meuse entlang und auf einem zum Radweg umfunktionierten ehemaligen Bahndamm setzte ich bei sonnigem Wetter meine Reise fort und erreichte unbemerkt französisches Staatsgebiet. In Givet wollte ich nach 98 km den Tag beenden und die Nacht verbringen. Das einzige Hotel in der Stadt hatte ein Zimmer frei, allerdings stimmte das Preis-Leistungsverhältnis nicht so ganz!