Was macht man in Paris, wenn es regnet? Museen gibt es genug! Museen sind aber längst nicht so aufregend wie die Pariser Boulevards. Und deswegen genießt man eben auch bei Regenwetter das Pariser Straßenleben. Man kann durch Galerien und Metrostationen schlendern und Kuriositäten entdecken. Zwischen zwei Regenschauern kann man über die Grands Boulevards schlendern und hier und da einkehren oder bei Chartier am Katzentisch zu Abend essen. Man kann auf den Turm von Montparnasse hochfahren, um die verregnete Stadt von ganz oben zu sehen. Und man kann Überraschungen erleben. Paris hat 303 Metrostationen. Der Zufall wollte es, dass ich ausgerechnet an der Station "Grands Boulevards" meinen französischen Awtykollegen Nouredine Boukhobza traf! Small world!


Am Nationalfeiertag regnete es morgens wieder. Ins Zentrum zu fahren und mir die Militärparade vor Ort anzusehen, kam mir nicht in den Sinn, aber auch die Fernsehübertragung bot keinen Reiz. Ich hatte mehr so an Akkordionspieler und tanzende Marktfrauen gedacht, aber diese Vorstellung war wohl etwas zu romantisch und bei Regen sowieso nicht realistisch. Also bekam ich von den Feierlichkeiten eigentlich nur das Gedröhne der den Bois de Vincennes überfliegenden Staffetten mit. Die "Grande Nation" feierte und ich saß im Hotel! Aber gut, es gab ja noch das Feuerwerk am Abend, das ich in der Nähe von Sacré Coeur in Montmartre erleben wollte. Da aber Zehntausende, Pariser wie Touristen, dieselbe Idee hatten, wurde aus dem Erlebnis nichts. Ich fuhr ins Hotel zurück und überließ das Feuerwerk den Massen.