Nach einer auch dank der Awty-Decke angenehmen Nacht, verließ um halb sieben ohne zu frühstücken den Campingplatz. Die erste Station, Maintenon, hatte zwar ein ansehnliches Schloss, aber keinen geeigneten Ort für einen Kaffee oder einen Croissant. Also fuhr ich nach kurzem Aufenthalt durch das Tal der Eure weiter nach Chartres. Hier wurde ich direkt an der Kathedrale fündig und ließ mir ein Käseomelett, Tartines, Orangensaft und Kaffee schmecken. Da es anders als am Vortag kühl und windig war, bot es sich an, sich bei einer Stadtrundfahrt etwas aufzuwärmen. Selbstverständlich warf ich einen Blick in die imposante Kirche, aber auch sonst hat Chartres Charme, wenngleich das alte Fachwerk vieler Häuser unter dem Verputz verborgen bleibt.


Chartres ist die größte Stadt in der Beauce, einer dünnbesiedelte französische Bördenlandschaft, die sich über Teile der heutigen Départements Eure-et-Loir, Loir-et-Cher sowie über kleinere Teile von Loiret, Essonne und Yvelines erstreckt. In dieser weitgehend baum- und strauchlosen, mit einer fruchtbaren Lehmdecke überzogenen Kalkebene prägen weitläufigen Getreide- und Zuckerrübenfeldern das Landschaftsbild. Die Beauce gilt als eine der "Kornkammern" Frankreichs.


Weitere Städte in der südlichen Beauce sind das hübsche von einem Wassergraben umgebene Bonneval und Châteaudun, beide am Loir gelegen. In der Nachmittagssonne gestaltete sich die Fahrt im Tal des Flusses sehr angenehm und ich erreichte nach 104 km bald mein Tagesziel Cloyes-sur-le-Loir. In dem neben dem gut ausgestatteten Campingplatz gelegenen Restaurant konnte ich hervorraged speisen, dabei meine Uhr und das IPhone aufladen und so gut gerüstet für den nächsten Tag ins Zelt kriechen.