Nach einem guten Hotelfrühstück ging es von Blois auf Radwegen weiter an der Loire entlang nach Chaumont. Das Schloss wurde aus der Ferne gewürdigt und nach einem kurzen Imbiss verabschiedete ich mich für ein paar Stunden vom großen Fluss und begab mich südwestwärts durch einen schattigen Wald nach Montrichard, einem freundlichen Städtchen am Cher. Im dortigen Carrefour fand ich alles für ein Picknick am Fluss, und das bei schönstem Wetter. Da ich die Lust danach verspürte, schloss ich noch ein kleines Nickerchen im Gras an. Dann aber ging es geschwind zum nahen Schloss Chenonceaux, ein von seinen Dimensionen her akzeptables Gebäude, das über den Cher gebaut wurde und von einem großartigen Garten umgeben ist.


Bis zu meinem Tagesziel Amboise war es gar nicht weit, aber irgendwie verfuhr ich mich. Meine Wasservorräte gingen langsam zur Neige und leider waren in den kleinen Dörfern an der Straße an diesem frühen Sonntagnachmittag keine Einkehrmöglichkeiten zu finden. Deshalb stellte sich bald ein heftiges Durstgefühl ein und ich überlegte, wo ich Wasser bekommen könnte. Ein Friedhof am Dorfrand von Saint-Martin-le-Beau war die Rettung: Dort musste es einen Wasserhahn geben. In der Tat, ich konnte meinen Durst stillen, meine Wasserflaschen füllen und erreichte erfrischt nach 87 km das nahe Amboise, wo ich mich erst einmal an einem kühlen Bier labte, bevor ich auf dem auf einer Loireinsel gelegenen schönen Campingplatz mein Zelt aufbaute.


Amboise war eine gute Wahl. Die Stadt hat viel Atmosphäre und machte in der Abendsonne einen gemütlichen Eindruck. Daran erfreuten sich außer mir zahlreiche weitere Besucher, was die Suche nach einem freien Platz auf einer der Restaurantterrassen vor dem Schloss schwierig gestaltete. Bei einer Galette und einer "Normande" (Crêpe mit Calvados) beschloss ich aber zufrieden den Tag.