Nach meiner ursprünglichen Planung wäre ich über Larrau nach Oloron-Sainte-Marie gefahren. Am Morgen regnete es aber leicht und von den Bergen war nichts zu sehen. Alles war wolkenverhangen. Deshalb wählte ich die Strecke über den Col d'Osquich. Er hat eine Höhe von 495 m und auf einer Strecke von ca 10 km klettert man 394 Höhenmeter, ein guter Einstieg in die Bergetappen. Der Aufstieg erwies sich auch nicht als besonders anstrengend, allerdings fehlte die Freude an der Aussicht - nichts als Nebel! Immerhin ließ der Regen nach, als ich die Hauptstadt der historischen baskischen Provinz Soule erreichte: Mauléon-Licharre. Hier machte ich eine Pause und sah mich in einem Laden voller Espadrilles um. Die werden nämlich traditionell in Mauléon-Licharre hergestellt.


Auf dem Wege nach Oloron-Sainte-Marie wartete dann ein Highlight auf mich: L'Hôpital-Saint-Blaise. Mönche  erbauten hier in der Mitte des 12. Jahrhunderts eine Herberge für Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die Herberge existiert leider nicht mehr, zu bewundern ist aber noch die Kirche, die seit 1998 als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet ist.


Nach einem Abstecher in die Bastide Navarrenx ging es weiter zum 20 km entfernten Tagesziel Oloron-Sainte-Marie (90 km), wo ich wegen des Wetters wieder in einem Hotel übernachtete.