Bei der Abfahrt in Sainte-Marie de Campan war es neblig. Die Schönheiten der Berglandschaft blieben zunächst verborgen. Eine Alternative zur Fahrt auf den Col d'Aspin gab es aber eigentlich nicht und der Aufstieg erwies sich auch als nicht allzu schwierig. Auf 1489 m angekommen, begrüßten mich zahlreiche andere Radfahrer und einige neugierige Kühe. Von Aussicht keine Spur, der Col blieb wolkenverhangen. Da es auch kühl war, wärmte ich mich schnell mit einem Kaffee auf und machte mich dann auf den Weg insTal. Irgendwann kam zwar die Sonne zum Vorschein und auf der ausgezeichneten Straße ließ es sich gut fahren, aber so richtig warm wurde ich nicht und zitterte mich nach Arreau. In diesem kleinen, gemütlichen Ort ließ sich gut picknicken. Im Zentrum gab es einen Bioladen und so stärkte ich mich für die Fortsetzung der Tagesfahrt nach Bagnères-de-Luchon. Dazu musste ich einen zweiten Pass hinauffahren, den Col de Peyresourde (1569 m). Das Wetter wurde immer besser und ich konnte jetzt am Nachmittag die herrliche Gegend in vollen Zügen genießen. Die letzten drei Kilometer haben eine Steigung von 8%, da man aber durch eine offene Landschaft fährt, wird zumindest das Auge für die Anstrengungen entschädigt. Auf der Passhöhe gibt es eine kleine Gastwirtschaft, die für ihre Crêpes bekannt ist. Die musste ich bei einer Kaffeepause unbedingt probieren! Die Abfahrt nach Bagnères-de-Luchon machte einen Riesenspaß und im Ort angekommen (62 km) fand ich im Zentrum ein gutes Hotel. Die Stadt ist ein bedeutender Bade- und Wintersportort in der historischen Grafschaft Comminges und verfügt über eine Vielzahl von Restaurants. Etwas Vegetarisches zu finden, erwies sich aber als problematisch, weshalb ich am Abend wieder mal eine Pizza aß.