Am Morgen war es bedeckt, es regnete jedoch nicht. Die Wetteraussichten für den Tag waren aber wenig erfreulich. Sollte ich noch einen Tag in Luchon bleiben oder die Fahrt fortsetzen? Beim Frühstück im Hotel entschied ich mich für die letztere Alternative. Und ich sollte meine Entscheidung nicht bereuen. Anfänglich kam zwar der Poncho wieder zum Einsatz, aber langsam lockerte die Bewölkung auf und ich konnte radeln, ohne nass zu werden. Bis St. Béat fuhr ich auf der D 125. Diese Straße erwies sich als verkehrsreich, aber auf einer Spur neben der Fahrbahn ließ es sich gut und gefahrlos fahren. Nun war die Garonne erreicht und ein gut beschilderter Radweg führte bis nach Saint-Bertrand-de-Comminges. Ich war in meinem Element, der Tag war gerettet!


In der Comminges warteten einige kulturelle Höhepunkte auf meinen Besuch. Die frühromanische Basilika Saint-Just-de-Valcabrère ist eine Pilgerstätte auf dem Weg nach Santiago de Compostela und seit 2000 als UNESCO-Welterbe anerkannt. In Saint-Bertrand-de-Comminges befindet sich auf einer Anhöhe die Kirche Notre-Dame aus dem 12. Jahrhundert. Wenn man sich den Orten aus südöstlicher Richtung nähert, hat man einen wunderschönen Blick auf beide Gotteshäuser und auf die Pyrenäen im Hintergrund.


Die Nacht verbrachte ich in der Kleinstadt Saint-Gaudens (56 km) in einem Hotel mit Blick auf die Pyrenäenkette.