Ein herrlicher Tag: Wieder Sonnenschein pur! Die letzten Meter zum Col de la Quillane erwiesen sich als problemlos und die Abfahrt nach Mont-Louis mit Blick auf die katalanischen Pyrenäen als ausgesprochen angenehm. Ich genoss den warmen Wind und das Gefühl, dem Mittelmeer näher zu kommen. Mont-Louis liegt auf ca. 1600 m am rechten Ufer der Têt. Seit 2008 gehören die Zitadelle und die Stadtmauern, die Teil der Festungsanlagen von Vauban sind, zum UNESCO-Welterbe.


Von Mont-Louis nach Prades sind es 35 km auf der N 116. Auf den knapp 20 km bis Olette geht es auf eine Höhe von 600 m hinab, zum Teil bei einem Gefälle von 10%. Da hieß es "Hände an die Bremsen" und "Aufgepasst!". Mein Hinterreifen war schon ziemlich glattgefahren, aber vor Prades gab es keine Möglichkeit, Ersatz zu schaffen. Die Abfahrt durch die herrliche Landschaft machte einen Riesenspaß und trotz der Notwendigkeit, dem Fahren die fast ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen, gab es genügend Gelegenheiten zum Halten, Schauen und Genießen. Eine besondere Attraktion ist die Bahnstrecke durch das Tal der Têt, die Ligne de Cerdagne. Sie verkehrt zwischen den Orten Villefranche-de-Conflent und Latour-de-Carol und ist wegen ihrer grell gelb bemalten Waggons auch als "Train Jaune" bekannt.


Nach einem Mittagessen in Olette und einem längeren Halt in Villefranche-de-Conflent, kam ich nach 57 km in Prades an.


Auf dem Campingplatz am Stadtrand fand ich ein Quartier für zwei Nächte, denn ich hatte einige Dinge zu erledigen, bevor ich die Fahrt fortsetzen würde.