Das Zelt baute ich in der Morgendämmerung ab, weil ich so früh wie möglich losfahren wollte. Es würde ein heißer Tag werden. Am frühen Morgen war es noch angenehm kühl und nach einer Stunde erreichte ich Ille-sur-Têt. Während ich die ersten Kilometer auf der N 116 an der Têt entlang zurücklegte, fuhr ich von Bouleternère bis Millas auf einem Radweg weiter, weil die Nationalstraße vierspurig wurde und das Radfahren dort verboten war. In Millas überquerte ich den Fluss und radelte auf der D 612 durch Weinberge zum Col de la Bataille hinauf und dann hinunter nach Estagel. Im Winzerdorf Tautavel wurde es Zeit für ein Picknick in der Dorfmitte, nachdem ich dort die "Exposition Permanente sur la Préhistoire" besucht hatte. Tautavel wurde international bekannt durch den im Jahr 1971 in einer nahegelegenen Höhle gefundenen "Homme de Tautavel", was darauf hinweist, das die Gegend um das Dorf schon vor 450 000 Jahren besiedelt war.


Am frühen Nachmittag erreichte ich nach einer schönen Fahrt durch eine vom Weinanbau geprägte Landschaft Tuchan. Von einer Hochebene oberhalb des Dorfes hatte ich einen herrlichen Blick ins Tal und auf das Château d'Aguilar aus dem 12. Jahrhundert. Über den wenig extremen Col d'Extrème ging es nach Durban-Corbières (88 km), wo ich ein Zimmer in einer direkt unterhalb der Burgruine gelegenen B & B gebucht hatte. Im Garten der Unterkunft konnte ich das Abendessen genießen: Salat mit Tomaten und Gurken aus eigenem Anbau, Spaghetti und Käse.