In der Nacht hatte es geregnet und das Aubrac war am frühen Morgen wolkenverhangen. Auf der Fahrt nach Aumont-Aubrac über Nasbinal blieb es aber trocken. Der Nebel hatte sich verzogen und über die weite Hochebene zu radeln, war ein Vergnügen. Natürlich luden die schönen Kühe dazu ein, zu halten und zu fotografieren. Gern hätte ich auch in einem Buron Station gemacht, um mir ein leckeres Aligot schmecken yu lassen, aber dazu war es jetzt noch zu früh.


Im von Aumont-Aubrac nur 10 km entfernten Saint-Chély-d'Apcher machte ich in einem sehr traditionellen Restaurant eine Mittagspause. Hier gab es Aligot als Beilage und als Nachtisch Blaubeerkuchen. Kaum war ich danach im Sattel und hatte noch nicht einmal den Ortsausgang erreicht, als es zu schütten begann. Jetzt musste mein Poncho wieder zum Einsatz kommen! Die nächsten 25 Kilometer bis zum Viaduc de Garabit waren ausgesprochen nass und kalt, aber da die Fahrt von 1 100 m auf 750 m hinabging, kam ich gut voran. Die von Gustave Eiffel geplante und 1884 fertiggestellte Eisenbahnbrücke über die aufgestaute Truyère ist absolut sehenswert und begeistert mit ihren Dimensionen, aus der Ferne und wenn man darunter hindurchfährt - selbst bei Regen.


Nach 78 km kam ich durchgefroren in Saint-Flour an. Im Hôtel Saint-Jacques in der Unterstadt fand ich ein Zimmer und im Restaurant des Hotels gab es abends eine Truffade, auf meinen Wunsch hin ohne ohne Schinken. Zwei auvergnatische Spezialitäten an einem Tag: Wer hätte das gedacht!