Von Saint-Flour nach Massiac fährt man parallel zur Autobahn A 75 am Rande der Monts de la Margeride entlang. Die Straße erreicht am Col de la Fageole mit 1 114 m seinen höchsten Punkt. Bei der Abfahrt in Saint-Flour war es noch neblig, aber das Wetter besserte sich zusehends und am Nachmittag wurde es sonnig und richtig warm. Massiac liegt in einem Tal mit drei Flüssen, das im Norden von zwei Basaltkegeln abgeschlossen wird. Aus der Ferne sah ich, dass Markttag war, und zwar ein "marché bovin". So tourte ich mal kurz über den Marktplatz, konnte mich aber zum Erwerb einer Kuh nicht durchringen, weil das mein Vorhaben, das nahegelegene kleine Dorf Blesle zu besuchen, erschwert hätte.


In Blesle kam ich gerade zur rechten Zeit an, bevor Monsieur seinem Laden und sich eine Mittagspause gönnen würde. Den Biokäse und ein paar andere Köstlichkeiten verdrückte ich auf dem Platz an der Kirche und unternahm dann sattgegessen einen Spaziergang durch den wie ausgestorben wirkenden hübschen Ort mit vielen historischen Gebäuden.


Durch das Tal des Alagnon erreichte ich Lempdes, das Tor zur südlichen Limagne, einer leicht hügeligen bis ebenen Landschaft im Herzen der Auvergne mit fruchtbaren Böden, auf denen Getreide, Zuckerrüben und Tabak angebaut wird. Bis Issoire waren es noch 20 km. Einen Moment lang hatte ich überlegt, hier zu übernachten, entschloss mich aber dann doch zur Weiterfahrt über Champeix nach Saint-Nectaire in den Monts Dore (104 km). Der Käse rief und ich folgte seinem Ruf ins Hotel Regina, wo ein leckeres Abendessen mit einer Gemüsesuppe und einem Käsefondue auf mich wartete. Das lokal gebraute Weizenbier der Brasserie du Sancy dazu war ein Gedicht!